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The eye

I see everything
von

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Überraschungen

Überraschungen
 

Stöhnend öffnete Harry seine Augen. Alles, wirklich Alles tat ihm weh. Sein Kopf dröhnte, sein linker Hüftknochen brannte fürchterlich und er fühlte sich irgendwie so... leer!

Vorsichtig und mit schmerzverzerrtem Gesicht setzt er sich auf und schaute sich erst einmal in dem Raum um. Es war eindeutig Snapes Schlafzimmer. Was war passiert? Und warum tat ihm sein Hüftknochen so weh?

Er schaute an sich herunter. Er hatte kein Oberteil an, sondern nur seine Boxershort. Doch komischer weise sah die so gefüllt aus. Aber nicht so wie ihr jetzt denkt. Harry schaute sich noch einmal schnell in dem Zimmer um, um sich zu vergewissern, dass er wirklich alleine war.

Dann hob er den Bund an und schaute in seine Hose. Ein dicker Verband schmückte seine Hüfte.
 

„Was, verdammt noch mal, ist passiert?“ fragte sich der Gryffindor.

„Du hast mein Wohnzimmer quasi in die Luft gesprengt!“ antwortete der Tränkemeister plötzlich aus dem Türrahmen.
 

Erschrocken ließ Harry das Gummiband seiner Hose los. Schmerzvoll klatschte es auf seine Haut. „Autsch!“

Mit einem leisen Kichern betrat Snape nun vollständig den Raum und setzte sich auf die Bettkante.

„Na, hast du was interessantes in deiner Hose gefunden?“

Schlagartig errötete Harry. Am liebsten würde er einfach nur schreiend weg rennen. Das war immerhin sein Lehrer, der das zu ihm sagte!

Professor Snape lachte laut auf, als er sah, wie der Gryffindor errötete und den Kopf senkte.

„Ach Harry!“ seufzte er dann und wuschelte ihm einmal durch die Haare. „Das muss dir doch nicht peinlich sein. Ich weiß, was du gesucht hast!“

Hatte Harry richtig gehört? Hatte sein Severus Snape, grimmigster Mensch des ganzen Schlosses, gerade gelacht? Und ihm dann auch noch die Haare verwuschelt? Er musste Träumen! Das passte einfach nicht zu dem Professor.

Schlagartig wurde dem Gryffindor die Bedeutung von Snapes Worten bewusst.

Mit vor schrecken geweiteten Augen schaute er seinen Lehrer ungläubig an.

„Sie.. sie haben.. den Verband.. gemacht?“ stotterte er.

Mit einem breiten Lächeln nickte Severus. Er wirkte damit sehr viel Jünger und erinnerte Harry an Dumbledore, denn er hatte auch so ein gewisses Funkeln in den Augen.

Wenn der Professor ihm den Verband gemacht hatte, dann hatte er sicherlich auch etwas anderes gesehen.

...Der Verband saß wirklich sehr tief!
 

Der Tränkemeister beobachtete sehr genau Harrys Reaktion. Als sich schließlich dessen Augen wieder vor Schock weiteten sagte er verrucht grinsend: „Ich muss sagen, du bist sehr gut gebaut!“
 

~Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah~ dachte Harry nur, schnappte sich die Decke und zog sie sich über den Kopf.

Amüsiert lachte Severus auf. „Ach Harry. Dir muss das nicht peinlich sein! Ich kann dir doch gar nichts angucken!“

Gedämpft kam die Stimme des Gryffindors durch die Decke: „Wer sind sie? Und was haben sie mit meinem Lehrer gemacht?“

Harry fühlte sich einfach nur.. mies! Ihm tat immer noch alles weh, sein Lehrer hatte seinen Kleinharry gesehen und nun verhielt sich dieser auch noch anders. Er musste eindeutig irgendetwas auf den Kopf bekommen haben! Oder er war in einer Parallelwelt gelandet.

Doch blöder weise war das nicht der Fall.
 

Vorsichtig zog Severus die Bettdecke von Harry herunter.

„Ich bin immer noch derselbe. Ich bin heute nur sehr gut drauf!“ erklärte der Tränkemeister. „Aber genug von mir. Wie geht es dir? Tut dir irgend etwas weh?“ fragte er dann besorgt.

Erleichtert über den Themenwechsel erzählte der Gryffindor was ihm alles weh tat. Sein Lehrer reichte ihm daraufhin einen Schmerztrank und innerhalb weniger Minuten war soweit alles wieder Ok.

Doch eins interessierte Harry noch: „Was hab ich da an der Hüfte? Eine Wunde?“

„Ehm... Nicht direkt eine Wunde. Sondern eher ein... mhm... Tattoo“ Severus wusste zuerst nicht, wie er es seinem Schüler erklären sollte.

„Ein Tattoo?“ fragte Harry ungläubig nach.

Und dann fiel es ihm ein.

Sein zweiter Traum! Das Tattoo an seinem linken Hüftknochen! Und die blauen Augen...

Wie hatte er das nur vergessen können?

Diese unverwechselbaren, wunderschönen blauen Augen, mit vereinzelten dunklen Sprenkeln. Er war ihnen erst am Tag davor begegnet.. Es waren Regulus' Augen!

„Ja ein Tattoo. In Form eines...“ begann Severus Snape und riss Harry damit aus seinen Gedanken. Doch er wurde genervt von dem Gryffindor unterbrochen. „..eines Auges! Ich weiß, ich weiß!“

Verwundert schaute Snape seinen Schüler an, doch der ging nicht auf den fragenden Blick ein, sondern fragte sich, wie er sich nun Regulus gegenüber verhalten sollte. Denn laut dem Traum wären sie irgendwann in naher Zukunft ein Paar. Mittlerweile stand für Harry außer Frage, dass dieser Traum nicht zutreffen würde. Allein sein neues Tattoo bewies das, aber auch sein verändertes Aussehen und die leuchtenden Augen waren ein deutlicher Beweis dafür.
 

Und so wie es schien war Regulus ja nicht gerade abgeneigt. Aber was fühlte er? Und wie sollte er reagieren?
 

Seufzend beschloss Harry, dass er einfach alles auf sich zu kommen lassen würde und sich erst später mit seinen Gefühlen beschäftigen würde. Denn immerhin saß ein ungeduldiger Tränkemeister neben ihm!

„Kann ich den Verband schon weg machen?“ fragte er nach, denn irgendwie nervte ihn das Teil.

Snape nickte nur und so entfernte Harry vorsichtig den Verband, immer darauf achtend, dass sein Lehrer nicht zu viel sah.

Sowohl der Gryffindor als auch sein Lehrer schauten gespannt auf auf den linken Hüftknochen. Unterhalb von eben diesem war das Tattoo. Grün schimmerte ihnen Harrys Logo entgegen, während die Haut außen herum stark gerötet war.

„Es sieht genau so aus...“flüsterte Der Held.

„Was?“ fragte sein Lehrer verwundert nach.

„Wie in meinem Traum... und wie mein Logo!“

„Welcher Traum?“ Stimmt ja, Harry hatte niemandem von dem Traum erzählt! Das musste er jetzt wohl nachholen, denn Snape sah nicht so aus, als würde er ihn ohne Erklärung davon kommen lassen.

Seufzend begann er zu erklären: „Ich hatte nach dem ersten Traum noch einen zweiten. In dem stand ich vor einem Spiegel und schaute mich an. Meine Augen leuchteten wieder so grün, ich war größer als sonst und hatte viel mehr Muskeln. An meinem rechten Ohr hatte ich ein Piercing;und ich hatte dieses Tattoo.“ Regulus erwähnte er absichtlich nicht.
 

Kurze Zeit war es still in dem Zimmer. Beide hingen ihren Gedanken nach. Severus Snape dachte über diesen Traum nach, der die Zukunft quasi zeigte. Das konnte doch nicht sein! Wie kam es, dass Harry von seiner Zukunft träumte? Und das gleich zwei mal? War der Gryffindor ein Seher? Oder richtete er jetzt sein Leben nach den Träumen, sodass sich alles einfach erfüllen musste? Bei dem Held der Zaubererwelt war einfach nichts normal!

Und Harry dachte über sein Piercing nach. Das hatte er ganz vergessen! Tat es weh, sich eins stechen zu lassen? Oder gab es da in der Zaubererwelt auch andere Methoden dafür? Oder konnte er sich das vielleicht sogar selber machen?

„Wie ist das eigentlich mit dem Tattoo passiert?“ fragte er seine Professor, in der Hoffnung, dieser wüsste eine Antwort. Aber der zuckte nur hilflos die Schultern.

„Eigentlich hatte ich gehofft, du könntest mir das sagen!“

Kurz überlegte Harry.

„Ich weiß nur noch, wie ich de Reparo mit mehr Kraft benutze. Und dann... War da dieses Gefühl... Wie als würde meine Magie aus mir heraus strömen!“

„Warum hast du denn überhaupt gezaubert?“

Eine leichte Röte schlich sich in Harrys Gesicht.

„Ich.. also... hab ein bisschen geübt..“ nuschelte der Held leise, während er nach unten schaute und verlegen mit einer Ecke der Bettdecke spielte.

„So so... Du hast also geübt...“ schnarrte der Tränkemeister.
 

Langsam wurde es auf der Bettkante unbequem. Also zog er kurzerhand seine Schuhe aus und setzte sich neben Harry auf das Bett. Groß genug war es ja. Sanft zog er diesem Die Bettdecke aus der Hand und breitete sie dann über ihnen beiden aus. Immerhin war es schon Ende Oktober und im Kerker war es somit ziemlich kalt!

Aber nun zurück zu der eigentlichen Frage: Woher kam das Tattoo?
 

„Harry. Weißt du noch, an was du als letztes gedacht hast?“ fragte der Professor, denn er hatte da schon eine Vermutung.

Angestrengt überlegte der Gryffindor. Was war sein letzter Gedanke gewesen? In Gedanken rekonstruierte er die Situation. Was, verdammt noch mal, hatte er gedacht? Zuerst hatte er dieses Gefühl bemerkt... dann wollte er nicht sterben, ohne vorher Voldie und Dumbles vernichtet zu habe... und dann? The eye! Genau, das war es!

Erfreut teilte er seinem Lehrer das mit. Zufrieden grinste dieser und erklärte dann:

„D hast gesagt deine Magie ist quasi aus dir heraus geflossen. Das erklärt auch, warum ich diese Druckwelle gespürt habe. Wir hatten ja echt Glück, dass ich vor starke Schutzzauber auf meinen Räumen liegen habe, sonst hätte das jeder Zauberer und jede Hexe im Umkreis von 10 Kilometern gespürt. Aber zurück zum Thema: Deine Magie ist aus dir heraus geflossen. Und du hast als letztes an deine Dritte Seite gedacht. Wahrscheinlich hast du dadurch unbewusst deine Magie um dich herum so beeinflusst und verändert, dass sie dir dieses Tattoo eingebrannt hat. Das sind natürlich nur Vermutungen, aber anders kann ich es mir nicht erklären.“
 

Verwundert schaute Harry seinen Lehrer an. Seit wann redete der so viel an einem Stück und gab noch so viele Informationen preis?

Das musste er natürlich sofort ausnutzen!

„Was meinen Sie, warum ist meine Magie einfach so aus mir heraus geströmt?“

„Sei ganz ehrlich: hast du versucht, einen sprachlosen Zauber auszuführen?“

Beschämt nickte Harry.

„Siehst du. Du hast versucht, de Magie aus dir heraus zu pressen und hast dabei einfach vergessen, Das Ventil quasi wider zu zu drehen“

„Und was sagen sie zu meinem Patronus?“

Kurz überlegte Snape, dann begann er:

„Laut meiner Bücher gibt es gar keinen festen Patronus. Aber ich habe auch dazu eine Vermutung. Du hast so viel Macht. Und dazu eine sehr schöne Erinnerung... Das zusammen könnte deinen festen Patronus ergeben!“

Harry runzelte die Stirn.

„Wieso hat dann Dumbledore keinen festen Patronus?“
 

Schweigen.
 

„Nun, darauf hab ich auch keine Antwort. Außer.. vielleicht.. Dein Hirsch sah ja nicht anders aus, oder?“ Der Gryffindor verneinte.

„Woher willst du dann wissen, dass der Patronus des Direktos nicht auch fest ist? Es kann ja sein, dass dieser seinen Phönix noch nie berührt hat. Aber vielleicht fällt mir ja auch noch etwas anderes ein.“

Kurz war es Still, doch Harry wollte dann doch noch die Momentane Offenheit seines Lehrers ausnutzen: „Sir, Wieso spionieren Sie für Dumbledore wenn sie ihn genauso wenig leiden können wie Voldemort?“ Diese Frage beschäftigte ihn schon eine Weile.

Snape schaute ihn erst verwundert an, dann starrte er auf die Bettdecke.

„Es ist nicht ganz so einfach, wie du denkst. Nachdem ich das Mal empfangen habe, war ja noch alles Ok. Aber.. nach der Prophezeiung... Ich.. ich hatte solche Schuldgefühle!“ gestand der Professor. „Ich.. Lily... Ich wollte doch nicht, dass es so endet! Ich.. war damals sehr verzweifelt.. und wollte... naja.. einfach nur noch... sterben! Ich.. ICH war Schuld am Tod deiner Eltern! Aber.. ich sah ein, dass es dir nichts bringen würde, wenn ich mich auch noch umbringen würde. Meine persönliche Bestrafung für diesen riesigen Fehler bestand darin, weiter zu leben. Mein Leben war noch nie besonders toll gewesen! Ich hatte noch die blöde Hoffnung, Dumbledore wäre besser. Ich bot ihm also meine Dienste an, auch um meine Schuld quasi abzuarbeiten. Aber schon bald fand ich heraus, dass Dumbledore genauso schlimm wie Voldemort ist. Aber mittlerweile hat es sogar etwas Gutes an sich.“

Zwischendurch stockte Severus immer wieder. Es fiel ihm sichtbar schwer dies alles zu erzählen. Den Blick ließ er immer nach unten gerichtet.

Und Harry war geschockt. Sein Lehrer hatte damals gelauscht? Er war daran Schuld, dass seine Eltern nicht mehr lebte? Und er wollte sich deswegen umbringen? Nun DAS musste er erst einmal verdauen. Und wieso hatte ihm Dumbledore ihm das nicht gleich gesagt?
 

„Harry? es.. es tut mir so Leid!“ Der Gryffindor schaute nicht auf.

„Bitte.. lassen sie mich... alleine!“ Er wollte jetzt einfach nur alleine sein und nachdenken.

„Harry.. bitte... hör mir zu!“

„Bitte-lassen-sie-mich-alleine!“
 

Seufzend stand der Tränkemeister auf und verließ wortlos das Zimmer.

Zurück ließ er einen verwirrten Teenager.

Wie sollte er sich jetzt verhalten? Konnte er das Snape je verzeihen?
 

Severus lehnte sich verzweifelt gegen die nächste Wand. Der Tag hatte eigentlich so gut angefangen! Nach dem ersten Schock hatte er sich wirklich über seinen neusten Mitbewohner gefreut und sich erst einmal um dessen Wunden gekümmert. Und nun war seine gute Laune verschwunden... Und Harry würde wahrscheinlich nie mehr ein Wort mit ihm reden! Und das obwohl sie sich gerade so gut verstanden hatten!

Aber jetzt hier herum heulen würde auch nichts bringen.

So stieß er sich wieder von der Wand ab und ging ins Wohnzimmer, wo Regulus neben seinem schlafenden Patienten Nummer 2 saß und ein Buch las.
 

„Und, wie ist euer Gespräch gelaufen?“ fragte der Black neugierig und leise, als er seinen besten Freund sah.

Er wusste von Snapes Absicht mit Harry zu reden und den Krieg und „Hass“ ein für alle mal zu begraben.

Der Angesprochene ließ sich auf einen Sessel fallen und begann dann von der ganzen Misere zu erzählen.

Anschließend bat er den Black darum, einmal nach Harry zu schauen.

Regulus machte das natürlich gerne und betrat kurze Zeit später schon das Schlafzimmer. Der Gryffindor saß an der Wand angelehnt auf dem Bett und sah auf seine Hände, die still auf seinen Beinen lagen.

Kommentarlos setzte sich der Black neben den Jüngeren auf das Bett und legte einen Arm um dessen Schulter. Kurz zuckte Harry zusammen, entspannte sich aber sofort wieder. Er hatte gar nicht gemerkt, dass der Black das Zimmer betreten hatte. Doch nun lehnte er sich leicht gegen den Älteren und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Er brauchte das nun einfach.

„Ach Harry“ seufzte Regulus und streichelte dem Jüngeren sanft über den Rücken.

„Ach Reg.“ Seufzte Harry zurück und kuschelte sich näher an den Älteren. „Wie soll ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten?“

„Ganz normal“

„Aber.. ich weiß nicht... wegen ihm sind meine Eltern tot!“

„Hey, Kleiner. Sag so etwas nicht. Selbst wenn Severus die Prophezeiung nicht weiter verraten hätte, wären deine Eltern in großer Gefahr gewesen. Dein Vater war Auror! Und Voldemort hatte es eh auf die Potters abgesehen!“

„Mhmm...“

„Hey. Sieh mich an“ forderte der Black und hob sanft das Kinn des Jüngeren hoch.

„Ich kann dich verstehen. Aber Severus hat sich deswegen schon genug Vorwürfe gemacht! Er hat deswegen genug gelitten. Ok?“

Harry nickte nur. Sanft streichelte Regulus über die Wange des Kleineren, während eben dieser genießerisch die Augen schloss.

Um seinen Traum und Regulus' Augen darin machte sich der Potter momentan keine Gedanken.

Der Black lächelte leicht, küsste den Jüngeren dann leicht auf die Nase und umarmte ihn dann zärtlich.

Beide genossen die Nähe des anderen und hingen einfach ihren Gedanken nach.

Regulus dachte über Harry nach. Und über ihre „Beziehung“ zueinander. Es zog ihn einfach magisch zu dem anderen hin und er musste die ganze Zeit an ihn denken. Und wenn sie dann so nebeneinander saßen, da konnte er einfach nicht die Finger von Harry lassen. Ständig musste er ihn berühren, umarmen, am liebsten natürlich Küssen. Doch er wollte den Gryffindor nicht verschrecken. Aber was war das überhaupt, was er fühlte? Starke Freundschaft? Geschwisterliebe? Richtige Liebe? Er hatte keine Ahnung! Vielleicht sollte er mal mit jemandem darüber reden. Aber mit wem? Severus? Nein. Das wäre ihm zu peinlich. Aber wen sollte er sonst fragen?
 

Harrys Gedanken wanderten in eine ähnliche Richtung. Er fragte sich, ob er Regulus wirklich schon liebte. Er fühlte sich in dessen Nähe einfach nur wohl und er hatte das Gefühl, dass es einfach richtig war, in dessen Armen zu liegen!Doch sein Verstand wehrte sich noch dagegen, diese Gefühle zu akzeptieren, besonders nach seinem letzten Traum.

Doch dann wanderten seine Gedanken wieder zu Snape zurück. Der Black hatte Recht. Snape hatte bisher schon genug gelitten.

Er drehte seinen Kopf zu Regulus, um ihm das mitzuteilen. Doch der schaute Gedankenverloren gerade aus. ~Über was er wohl nachdenkt?~

Vorsichtig beugte er sich vor. Sollte er das wirklich machen? Alles in ihm schrie laut „JA“ , aber sein Verstand rief „Nein!“.

Kurzer Hand schmiss er alle Bedenken über Bord, beugte sich noch weiter nach vorne, und hauchte Regulus einen sanften Kuss auf die Wange.

Dieser erschrak leicht, lächelte den Kleineren dann aber lieb an.

Zusammen standen sie dann auf und gingen ins Wohnzimmer. Doch eins hatte Regulus vergessen: Ihren neuen Mitbewohner!

Und so traf Harry fast der Schlag, als er das Zimmer betrat. Denn dort auf dem Bett, friedlich schlafend, lag Remus Lupin.
 

Schockiert blieb der Gryffindor. Was machte der Rumtreiber hier?

Regulus merkte zu spät, dass Harry vor ihm stehen geblieben war und lief somit direkt in den Jüngere hinein.

Doch dieser reagierte nicht, sondern starrte den Werwolf an. Erst da fiel es dem Black wieder ein.

Severus Snape reagierte sofort, als er das sah. Schnell stand er vom Sessel auf, ging auf den Gryffindor zu und zog ihn schließlich zum nächsten Sessel.

Harry ließ sich einfach nur in das Polster fallen und wartete auf irgendeine Erklärung.
 

„Tut mir wirklich Leid, Harry. Ich wollte es dir eigentlich sagen, aber... es kam ja etwas dazwischen. Remus kam heute morgen zu mir gefloht!“

„Und, warum?“ fragte der Gryffindor neugierig.

„Ich.. musste fliehen!“ sprach da plötzlich eine kratzige Stimme vom Bett aus.

Mit einem lauten „Reemuuus!“ sprang Harry auf und warf sich dem Werwolf in die Arme.

Der schloss den Jüngeren sanft in die Arme und war nicht gewillt, ihn so schnell wieder los zu lassen, hatte er doch bis vor ein paar Stunden noch gedacht, dass dieser Tod wäre.

Und so vergrub Remus sein Gesicht in den verstrubbelten Haaren von Harry, atmete tief dessen unverwechselbaren Geruch ein, während eine einsame Träne sein Auge verließ.

„Kleiner, ich dachte, du wärst tot!“ flüsterte der Werwolf ergriffen in das Haar seines Schützlings. Kurze Zeit blieben sie so stehen, spendeten sich gegenseitig Trost. Doch dann lösten sie sich voneinander und Remus begann zu erzählen:
 

Flashback:
 

Fasziniert beobachtete er, wie die ersten roten Tropfen über sein Handgelenk rollten und schließlich auf dem Boden landeten...

Immer mehr Blut floss aus der Wunde und färbte den Boden rot, bis sich eine große Blutlache bildete. Remus fühlte, wie er immer schwächer wurde. Mit jedem Tropfen Blut, dass seine Adern verließ, verließ ihn auch ein Teil seiner Kraft. Doch er musste das noch ein bisschen durch halten. Nur noch eine Minute. Dann hätte er genug Blut verloren.

Aber diese Minute war für ihn eine der qualvollsten seines Lebens. Seine Sicht verschwamm immer wieder und sein Körper wurde schlaffer.

Doch er musste noch durchhalten.

Als er endlich genug Blut zusammen hatte, riss er sich einen Streifen von seinem Oberteil ab und band ihn um das Handgelenk, um die Blutung wenigstens notdürftig zu stoppen. Dann zog er eine Phiole aus seiner Tasche und trank den Stärkungstrank. Ohne den könnte er das nicht überleben.

Zum Glück hatte er diesen Schritt geplant und alles nötige mitgebracht!

Als nächstes nahm er seinen Zauberstab, deutete damit auf die Blutlache zu seinen Füßen und murmelte leise: „Transformo homo“.

Sein Blut verwandelte sich zu einem toten Körper, mit braunen, etwas längeren Haaren – zu einem Abbild von Remus.
 

Schwer atmend ließ der echte Werwolf seinen Kopf hängen. Der hohe Blutverlust machte ihm zu schaffen und der Zauber. Denn dieser gehörte zur schwarzen Magie. Aber das war der einzige Weg gewesen, um sein altes Leben hinter sich lassen zu können. Er wollte nicht länger von Dumbledore erpresst und missbraucht werden! Und er wollte keine weiteren Leute um sich herum gefährden.

Also musste er dem grausamen Direktor vormachen, sich umgebracht zu haben. Dazu brauchte er nun einmal blöder weise eine Leiche, die nicht nur äußerlich wie er selbst war. Denn obwohl der Direktor nicht mehr der jüngste war, war er leider nicht dumm!

Das Blutverschmierte Messer legte Remus direkt neben seinen toten Körper, nachdem er diesem eine Wunde am Handgelenk gemacht hatte.

So. Jetzt musste er nur noch von dort verschwinden. Und es gab nur eine Person, zu der er fliehen konnte.

Severus Snape!

Schnell nahm er die leere Phiole, zauberte aus dieser einen Portschlüssel und verschwand dann aus der dunklen Höhle, nur um im nächsten Moment bei einem überraschten Tränkemeister zu landen.
 

Flaskback Ende
 

Gespannt hatte Harry seinem Kuschelwolf [A.d.A.: Silvi, das musste einfach sein^^] zugehört und hatte das ein oder andere mal scharf die Luft eingezogen. Doch während er sich nun an seinen persönlichen Werwolf kuschelte, gingen ihm einige Fragen durch den Kopf.

Was war Dumbledores Auftrag für Remus?

Wen wollte der Direktor noch töten, wenn Remus nicht nach dessen Pfeife tanzte?

Warum floh der Werwolf ausgerechnet zu Severus?

Und hatte Remus' Auftauchen vielleicht sogar mit der guten Laune seines Lehrers zu tun?
 

Aber all diese Fragen blieben unausgesprochen. Harry wollte diese schöne Situation einfach nicht zerstören. Denn er fühlte sich momentan einfach nur Wohl! Sein Lieblingswolf saß neben ihm und kuschelte mit ihm, Regulus saß ihm gegenüber und schaute ihn liebevoll an und Snape saß einfach nur ruhig in seinem Sessel. Ja. So könnte es für ihn immer sein!
 

Doch ganz plötzlich...

..klopfte es an der Tür.
 

Alarmiert sahen sie sich an.

Was sollten sie nun tun?

Wer war das? Dumbledore?
 

Schnell sprang Snape auf und kommandierte sie alle herum: „Harry, Regulus! Ins Schlafzimmert! Schließt die Tür ab!“ Nach einem Nicken der beiden fuhr der Lehrer fort: „Remus, ab in die Küche!“

Sofort befolgten alle den Befehlen und begaben sich in die Zimmer.

Ein letztes Mal tief durch atmend ging Severus auf die Tür zu und öffnete sie.
 


 

In Severus' Schlafzimmer war es still. Harry und Regulus saßen zusammen auf dem Bett und warteten.

Wer konnte das sein?

Zum Glück konnten sie genau hören, was da draußen vor sich ging Natürlich hatten sie die Tür verschlossen und einen Stillezauber auf das Zimmer gelegt, damit niemand außerhalb des Zimmers hören konnte was in eben diesem passierte.

Deutlich hörten sie, wie die Schritte des Tränkemeisters zur Tür gingen und wie die Tür geöffnet wurde.

Dann wurde es still.

„Was wollen sie?“ schnarrte dann Snape.

„Wir wollen mit ihnen reden“ antwortete die kühle Stimme von Draco Malfoy.

„Über was?“ „Harry Potter!“ sagte der Malfoy wieder.
 

Regulus und Harry sahen sich verständnislos an. Malfoy wollte mit Snape über den Potter reden? Und wer war die zweite Person vor der Tür? Irgendetwas stimmte hier nicht.

Sie hörten ein lautes Seufzen. Dann mehrere Schritte, die in das Wohnzimmer führten.

Snape hatte seine Besucher in seine Räume gebeten.

Kurze Zeit herrschte Stille, dann fragte der Lehrer:

„Also. Über was genau wollen sie jetzt mit mir reden?“

„Wie sie vielleicht wissen, habe ich mich in letzter Zeit sehr gut mit Harry verstanden. Er hat mir einiges über sich und seine Pläne für die Zukunft erzählt.“ antwortete da die andere Stimme. Es hörte sich so an, als würde die zugehörige Person jeden Moment anfangen zu heulen.
 

„Blaise!“ Rief da Harry und sprang auf.

Das da draußen war Blaise!

Eilig schritt der Gryffindor zur Tür und wollte sie aufreißen, da umschlossen ihn zwei Arme von hinten.

„Stopp, mein Kleiner. Du kannst jetzt nicht einfach da raus stürmen!“ Doch der Gryffindor wehrte sich mit all seiner Kraft. Leider hatte Regulus aber eindeutig mehr Kraft.

„Doch, das kann ich sehr wohl! Lass mich los! Sofort!“ Schrie er.

Er wollte unbedingt zu Blaise raus! Der Slytherin sorgte sich sicherlich um ihn! Und vielleicht dachte dieser auch, dass er tot sei!

„Nein, Harry! Hör mir zu!“ Doch der Held dachte gar nicht erst daran. „Ich will zu Blaise!“ rief er und strampelte wild. Aber Regulus' Griff war einfach zu stark – er konnte sich nicht befreien!

„Kleiner, jetzt lass erst einmal Severus mit den beiden reden! Und wenn du jetzt endlich still wärst, könnten wir auch verstehen, was da draußen vor sich geht!“

Harry wehrte sich immer kräftiger, schlug um sich, trat nach dem Black und versuchte ihn in den Arm zu beißen.

Doch er war einfach zu schwach! Das Erlebnis der letzten Nacht hatte ihn einfach zu sehr geschwächt und der Schmerztrank ließ auch langsam nach.

Er wollte doch einfach nur zu Blaise! War das denn zu viel verlangt? Der Slytherin saß nicht einmal 20 Meter von ihm entfernt und er konnte ihn sogar reden hören! Aber trotzdem durfte er nicht zu ihm. Das war so was von ungerecht!
 

Regulus wurde es langsam echt zu blöd! Er würde am nächsten Tag sicherlich sehr viele blaue Flecken haben! Und auch seine Kräfte ließen langsam nach und die Müdigkeit machte sich bei ihm bemerkbar. Er musste Harry also so schnell wie möglich beruhigen. Aber der Jüngere hörte ihm einfach nicht zu und reagierte auch auf nichts!

Regulus sah einfach keinen anderen Ausweg als...
 

Mit einem Ruck drehte er den Potter in seinen Armen um, sodass dieser ihm nun direkt ins Gesicht schaute.

Diese grünen Augen faszinierten ihn so sehr! Er konnte in ihnen Harrys Gefühle lesen. Es kam ihm so vor als könnte er bis in die Seele des Gryffindors schauen.

Einen Moment schaute ihn der Held der Zaubererwelt verwundert an und wollte dann einfach weiter machen, wo er aufgehört hatte.

Aber der Black ließ das nicht zu. Sanft fuhr er dem Gryffindor durch die Haare, zeichnete dann vorsichtig die Blitznarbe mit seinen Fingerspitzen nach.

Harry stand wie paralysiert da und schaute verwirrt in das Gesicht des Älteren. Es fühlte sich einfach nur schön an, was dieser da mit ihm machte! All sein Ärger und seine Wut war plötzlich verschwunden und er genoß einfach nur dieses schöne Gefühl.

Ein letztes Mal sah er seinem gegenüber tief in die Augen, dann schloss er seine und fühlte einfach nur noch.
 

Regulus nahm dies mit einem liebevollen Lächeln zur Kenntnis. Sanft fuhr er die Gesichtszüge des Gryffindors nach. Seine Finger streichelten über die Augenlider, über den Nasenrücken, sanft zeichnete er die fein geschwungenen Lippen nach und wanderte dann über den Hals bis zum Nacken. Aufmerksam beobachtete er dabei Harrys Gesicht. Scheinbar gefiel es diesem sehr, denn er wirkte vollkommen entspannt.

Gedämpft drangen die Stimmen von Blaise, Draco und Snape zu ihnen, doch keiner der beiden achtete darauf.

Vom Nacken wanderten seine Finger liebevoll die Wirbelsäule entlang, über die immer noch nackten Schulterblättern, bis seine Hand schließlich am Bund der Boxershorts liegen blieb.

Mit der anderen Hand strich er Harry eine Strähne aus dem Gesicht und hob sanft dessen Kinn zu sich hoch.

Ohne lange zu überlegen, näherte er sich mit seinem Gesicht dem des Gryffindors. Der Abstand zwischen ihren Lippen wurde immer weniger.

Bis sie sich schließlich berührten. Zuerst lagen ihre Lippen nur ruhig aufeinander. Regulus wollte einfach abwarten, ob Harry zurückschreckte.

Doch als nichts passierte, wurde er mutiger.

Sanft bewegte er seine Lippen gegen die weichen Lippen des Jüngeren. Harry seufzte leise auf, dann erwiderte er den Kuss schüchtern. Auch Regulus schloss nun seine Augen und genoss diesen schönen, schüchternen und einfach nur liebevollen Kuss.
 

Tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Beere
2008-09-28T00:03:58+00:00 28.09.2008 02:03
Süßes Kap =3
hach ja das Pairing ist auch süß, auch wenn Harry wirklich ein paar Stimmungsschwankungen hat oô..naja seine Situation is auch nicht so doll^^
lG beere


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